Beichtzeiten in Zwettl-Stadt:
Jeden Freitag zwischen 17.30 Uhr und 18.15 Uhr
in der Pfarrkirche.
Durch dieses Sakrament ist eine persönliche Umkehr jederzeit möglich. Die Beichte ermöglicht die Versöhnung mit Gott, mit sich selber und mit den Mitmenschen.
Wer beichten will, macht sechs Schritte:
Bedenken (Gewissen erforschen … und zwar das eigene!)
Bereuen (aus Liebe zu Gott tun einem die Sünden leid)
Bekennen (dem Priester die Sünden sagen)
Befreit werden (der Priester spricht an Gottes statt die Lossprechung)
Buße tun (Schaden wiedergutmachen)
Sich bessern (wenigstens den Vorsatz fassen, am besten ganz konkret)
Es gibt viele Argumente gegen das Beichten. Das beliebteste ist mit großer Sicherheit:
,,Ich habe doch niemanden umgebracht.“
Dicht gefolgt von:
,,Das kann ich niemandem erzählen, das ist zu peinlich / schlimm / demütigend.“
Ebenfalls in den Top 3:
,,Wieso sollte ich das einem Priester erzählen? Das geht den garnichts an.“
Widmen wir uns den drei Klassikern einem nach dem anderen:
#1: "Ich habe doch niemanden umgebracht.“
Falls dieses Argument das Ihre sein sollte, herzlichen Glückwunsch, niemanden umzubringen, ist ein wunderbarer Start. Was es das große Ziel eines erfüllten Lebens betrifft, ist die Abwesenheit von Mord aber noch nicht ganz das höchste der Gefühle.
Beim Beichten geht es darum, zu dem zu werden, wozu uns Gott geschaffen hat. Zu unserem schönsten Selbst, das Gott, sich selbst und die anderen lieben kann. Beim Lieben-Üben sollte aber noch mehr drin sein, als sich eine Serienkiller-Laufbahn zu verbieten. Da darf man ruhig nach den Sternen greifen. Die Mühsamen aushalten. Sich als Choleriker für die anderen zusammenreissen, sich als Phlegmatiker auch mal zügig aufmachen. Den eigenen Überfluss teilen, sei es Geld, Zeit oder ein liebes Wort. Den anderen was durchgehen lassen, auch wenn sie mein Ehepartner sind und mich seit 40 Jahren mit der gleichen Angewohnheit auf die Palme bringen. Nicht ständig in Gedanken, Worten und Werken harte Urteile über meine Mitmenschen treffen. Mich weniger beschweren und mehr beitragen. Wer beichten gehen muss, hat nicht versagt im Leben, sondern einen realistischen Blick auf sich selbst.
#2: ,,Das kann ich niemandem erzählen, das ist zu peinlich / schlimm / demütigend."
Ein wichtiger Einwand. Die Hürde Dinge laut auszusprechen, die man vorher vielleicht nie in Worte gefasst hat, kann unüberwindbar scheinen. Doch hier gibt es eine sehr gute Nachricht: Je tiefer der Schlamassel, in dem man steckt, je fundamentaler sind Erleichterung, Befreiung und Freude, die eine Beichte hervorbringen. Je größer die Not, desto größer auch das priesterliche Erbarmen.
#3: ,,Wieso sollte ich das einem Priester erzählen? Das geht den garnichts an.“
Einerseits hat Jesus den Priestern den Job des Sünden-Vergebens explizit delegiert. Andererseits ist es sehr gesund, mein großes und kleines Versagen vor einem anderen laut auszusprechen. Wer das regelmässig macht, ist weniger gefährdet, sich selbst für die menschgewordene Perfektion oder das totale Grauen zu halten. Zuletzt sind die Lossprechungsworte ein einmaliger Deal. Wo sonst kann ich jemandem meine gräßlichsten Abgründe offenbaren und die Reaktion ist, „Jesus, der dich sehr liebt, hat dir alle Sünden vergeben“. Du gibst Dreck und du bekommst Gold. Das ist Beichte.