Geistliche Berufe
Die meisten Menschen denken bei dem Wort „Weihe“ an die Priesterweihe. Diese Sicht verkürzt das Sakrament. Das Weihesakrament in der katholischen Kirche hat 3 „Stufen“:
Diakon-Weihe, Priester-Weihe und Bischofs-Weihe!
Der Geweihte lebt und handelt in besonderer Weise nach dem Vorbild Jesu Christi. Die Weihe leitet sich vom Dienstamt der Apostel her. Im Lauf der Kirchengeschichte wurde es in drei Stufen aufgefächert. Der Geweihte hat die Vollmacht und Sendung empfangen, für Jesus zu handeln und ihm als lebendiges Werkzeug zu dienen. Christus garantiert so durch das Amt, dass er selbst in den Sakramenten sein Heil vermittelt, unabhängig von den Vorzügen oder Fehlern des Amtsträgers.
Deshalb sind die Diakone, Priester und Bischöfe auch keine „Funktionäre“, sondern Menschen, die Zeugnis geben sollen von der Liebe Jesu Christi, die allen Menschen verheißen ist.
Wie bereits in der Anfangszeit der Kirche, ist das Diakonat seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wieder ein eigenständiges Weiheamt. Dazwischen konnten jahrhundertelang nur angehende Priester zum Diakon geweiht werden. Heute gibt es sowohl die "Ständigen Diakone" - oft verheiratete Männer und Familienväter - als auch Diakone, die sich auf die Priesterweihe vorbereiten.
Bischöfe, Priester und Diakone sollen für die anderen Getauften da sein, deren Charismen und Fähigkeiten achten und fördern und mit ihnen im Geist Jesu zusammenwirken: „Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.“ (1 Petrus 4,10) Denn: „Die Laien sind schlicht die riesige Mehrheit des Gottesvolkes. In ihrem Dienst steht eine Minderheit: die geweihten Amtsträger.“ (Papst Franziskus, Evangelii Gaudium 102)
Wenn Sie eine Berufung zu einem Dienstamt in der Kirche verspüren, suchen Sie bitte das Gespräch mit einem Seelsorger. Selbstverständlich hilft Ihnen auch die Leitung des Priesterseminars in Wien, Ihre Berufung zu klären. Spricht Sie der Dienst des Diakons an, melden Sie sich bei der Diözese St. Pölten, gerne helfen wir Ihnen, ebenso ist die Homepage des Canisius-Werkes sehr aufschlussreich!
Kirchliche Berufe
Neben den geweihten Seelsorgern, gibt es auch kirchlich-gesendete Seelsorge-Berufe, wie zum Beispiel die der Pastoralassistentin und des Pastoralassistenten, sie sind durch die Taufe, Firmung und die kirchliche Beauftragung zum Dienst für die Menschen bestellt. Die Aufgaben und Tätigkeitsfelder für Pastoralassistenten sind außerordentlich vielfältig. Sie reichen etwa von seelsorglichen Aufgaben und auch Führungsfunktionen in Pfarren über kategoriale Dienste als Seelsorgende in Krankenhäusern, Hospizen oder Gefängnissen bis zu Aufgaben in der Kinder- und Jugendseelsorge, der Caritas, Entwicklungszusammenarbeit oder auch der Medienarbeit. Es gibt unterschiedliche Ausbildungsmöglichkeiten (Studium der Theologie oder die Berufsbegleitende Pastorale Ausbildung Österreich).
Wenn Sie Interesse haben in der Kirche hauptamtlich mitzuarbeiten, melden Sie sich bitte bei der Diözese St. Pölten. Schon seit 50 Jahren gibt es in Österreich den Beruf der Pastoralassistenten, früher „Seelsorge-Helfer/innen“ genannt.
Weihbischof Anton Leichtfried, Referatsbischof der Bischofskonferenz für geistliche Berufe und kirchliche Dienste, betont anlässlich des Jubiläums:
"Seelsorge kann man nicht so nebenbei machen. Sie erfordert die Präsenz eines glaubenden Menschen. Sie ist schlicht und braucht gleichzeitig - in den vielfältigen komplexen Situationen des Lebens - hohe Professionalität. Für diesen besonderen Dienst sage ich den Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten mit großem Respekt und von Herzen Danke."